Future Topographics visualisiert ein mögliches Verständnis der zukünftigen Landschaftsfotografie durch die Analyse historischer Landschaftsfotografie und die Einordnung der Fotografie als soziale Praxis in verschiedenen Netzwerken. Die Analyse basiert auf einer historischen Betrachtung der Landschaftsmalerei und -fotografie im 19. und 20. Jahrhundert sowie der dokumentarischen Einflüsse und Strömungen im 20. Jahrhundert in den westlich geprägten Kulturen mit Schwerpunkt USA und Europa. Fotografien werden in den theoretischen Kontext der Gaia Hypothese und Bruno Latours Neue Soziologie eingeordnet. Die gegenwärtige Landschaftsfotografie hat sich durch die Ausstellung New Topographics: Photographs of a Man- Altered Landscape paradigmatisch verändert: Alltägliche, städtische und vom Menschen geprägte Landschaften standen im Fokus, sowie die Auswirkungen der Industrialisierung auf natürliche Landschaften. Die Landschaftsdarstellung fand jenseits des Erhabenen statt. Aufbauend auf diesem Bildstil entstehen in der vorliegenden Arbeit Fotografien, die visuelle Gemeinsamkeiten zu New Topographics aufweisen. Die Landschaftsfotografie in Future Topographics findet im Kontext ökologischer, sozialer oder politischer Ereignisse statt. Das Netzwerk Landschaftsfotografie wird zu einem Aktanten und weißt Schnittstellen mit angrenzenden Netzwerken auf. Durch den Blick auf das Alltägliche referenzieren die Bilder inhaltlich auf Themen des aktuellen Zeitgeschehens und können mit einem kritischen Blick auf die Landschaft in Verbindung gebracht werden.
Dieses Vorhaben wurde im Rahmen des Stipendienprogramms des Freistaats Bayern Junge Kunst und neue Wege unterstützt.